Sonntag, Oktober 21

Ausgabe 9 vom 21.Oktober 1455

Auf ein Wort!

So, nach neun Wochen sind wir nun das erste Mal in Verzug geraten, doch hat mich eine Feierlichkeit in meiner Hütte gestern und durch ziemlich gutes Bier auch heute noch vom Schreiben abgehalten. Ich könnte auch sagen, die Druckmaschine wollte nicht, aber ich will ja ehrlich sein. Auch schmerzt immer noch mein Finger, den ich in dieser Woche zum Wohle Landshuts beim Fingerhakeln mutig eingesetzt habe. Momentan steht er meistens senkrecht ab, wobei die anderen Finger alle gekrümmt sind….

Heute findet ihr ein buntes Sammelsurium an allerlei Vergnüglichem, Interessanten und nachdenklich Stimmenden.

Mit den besten Wünschen für die kommende Woche grüßt

Herzlichst

Eure Winella

Was ist so los in unserem Landshut?

Erster Landshuter Pokerclub

Die Spielzivilisation hat endlich auch Landshut erreicht. Seit Freitag nennt Home55 das erste Wirtshaus mit Kartenspieltischen sein eigen. Wir beobachteten, dass kurz nach Eröffnung bereits zahlreiche Landshuter Bürger in Richtung des neuen Kartentempels wanderten und von drinnen drangen Laute, wie z.B. „Small Blind“ oder „Big Blind“. Hmmm, muss man Dick und Blind sein, um gewinnen zu können? „Zwei Paare“ treffen eine „Flöte“, um mit ihr zu „turnen“? Ah, ja.
Sorgen macht vielleicht die Ankündigung „river“. Ist das die wahre Bedeutung, wenn außen am Wirtshaus steht: „Zimmer mit fließend kaltem Wasser“?
Drei Besuchern hat es bereits am ersten Abend so gut gefallen, dass sie – sitzend am Pokertisch – die Nacht dort verbrachten. Doch scheint es mit der Ausgangstüre ein Problem gegeben zu haben, wie uns berichtet wurde.


Ist Harz für den menschlichen Verzehr geeignet?

Beim Eintritt in unser Dorf steht neuerdings immer ein seltsamer Mann, der zu einer ominösen Abstimmung aufruft: Sind die Harzrationen angemessen?, steht auf dem Schild, das er hochhält. Hm, ob er wohl weiß, dass wir kein Holz- sondern ein Obstdorf sind? Wie schmeckt Harz? Macht das schlau oder nur die Zähne klebrig? Ärgerlich ist nur, dass der Mann immer mitten im Weg steht. Manchmal braucht man fünf Anläufe, um ins Dorf zu gelangen. Wir werden das ganze weiter beobachten.

Zwei neue Handwerksbetriebe entdeckt

Bei einem Streifzug durch Landshut sind uns zwei neue Firmen aufgefallen, die neu im Branchenbuch stehen: Klotzambein hat ein Fleischerfachgeschäft und Rorokpal ist zur Müllerin berufen. Beiden wünschen wir erfolgreiche Geschäfte!



Bitte dringend Ohrenputzer erfinden!


Vielleicht fühlt sich einer der Leser dazu angeregt, sich Gedanken zu machen über die schlechte Hörfähigkeit der Landshuter. Erst letzthin hat es den Vikar erwischt, der mit pfeifenden und piepsenden Ohren im Wirtshaus saß und von der Unterhaltung nur die Hälfte mitbekam. Wäre doch schade, wenn der Vikar die Sorgen seiner Schäflein nur mehr per Handzeichen mitbekommen würde. Andererseits soll so manchem schon das gründliche Ausspülen mit Wasser geholfen haben. Vorschläge, am besten mit detaillierter Zeichnung und Materialliste, bitte an den Kurier.


Halloween-Fest

Auf dem Turnierplatz in Landshut hat sich auch wieder was getan: Ein Kostümfest unter dem Namen „Halloween“ ist an diesem Wochenende veranstaltet worden, auch hierzu gibt es mehr im nächsten Kurier.

Herbstputz oder Bautrupp?

Wer ist verantwortlich für das allenorts veränderte Dorfbild? Alle Hütten erscheinen nun so aufgeräumt und modern eingerichtet. Sind alle Dorfbewohner vom Geiste des Meister Proper besessen oder hat der Bautrupp Sonderschichten geschoben? Auf jeden Fall werden wir in Zukunft unsere "Plünnen" viel leichter finden. So sei derjenige bedankt, der sich darum bemüht gemacht hat.

Der Wettkampf der Städte

Erster Wettbewerb: So viel mächtiger als das Schwert ist die Feder – Die Dichtkunst im Reiche (11 Teilnehmerstädte)

Lang schon waren die Wettbewerbe zu Ehren von Königin Alane I. nur noch eine leise, aber glückliche Erinnerung an vergangene Zeiten. Doch dann wurde in der Arena unserer Königin erneut ein Wettstreit unter den Städten ausgerufen: Es sollten vier Wettbewerbe sein, vier unterschiedliche Disziplinen und nur die Stadt, die ein glückliches Händchen bei der Auswahl der Wettkämpfer hatte, konnte letztendlich gewinnen. Und so zogen am 27. September 1455, die wackeren Recken aus folgenden Städten in die Alane-Arena ein:

Augsburg-Stadt
Esslingen
Konstanz
Landshut
Lindau
Linz
Memmingen
Ravensburg
Reutlingen
Rottweil
Schaffhausen
St. Pölten
Zollern
Zwiefalten

Nacheinander traten die Dichter in die Mitte der Arena und rezitierten ihre Gedichte. Jeder Beitrag wurde vom Publikum mit Applaus gewürdigt. Als die letzten Zeilen der Gedichte verklangen, baten die Kulturbeauftragten des Reiches um Bedenkzeit. Intensiven Beratungen folgte dann die Prämierung: Im ersten Wettbewerb hatte LINDAU mit Thalions Gedicht den Sieg vor Esslingen und Ravensburg (beide Platz 2) errungen. Glücklich verlas der Dichter unter dem Beifall der Zuhörer erneut sein Werk:




Der Landshuter Teilnehmer Kunibald kam auf einen guten vierten Platz!

Zweiter Wettkampf: Lanzenstechen – das Tjosten (11 Teilnehmerstädte)


















Beim nächsten Wettbewerb mussten die tapferen Ritter antreten. Nur wer sein Pferd unter Kontrolle und den Gegner auch im Blindflug im Visier hatte, konnte punkten. Die für Zwiefalten angetretenen Ritter Sincity und Cobweb konnten mit überragenden 4.860 Punkten deutlich die Konkurrenz aus Lindau (2.630) und Rottweil (2.410) hinter sich lassen. Nicht unerwähnt soll an dieser Stelle bleiben, dass sowohl der gegnerische Kunibert als auch dessen Pferd unverletzt den Wettkampf überstanden haben. Die Veranstalter versichern ferner, dass dem Tierschutz genüge getan wurde und das Pferd nichts tun musste, was es nicht wollte.

Die Landshuter Teilnehmer Joergel und Kunibald kamen auf Platz 5

Begriffserklärung: Tjosten, das heißt „das hohe Gestech“ uns ist Ursprung der geflügelten Redensart für „jemanden eine Lanze brechen“.

Dritter Wettkampf: Das Bogenschießen (9 Teilnehmerstädte)


Mitten in die Wettbewerbe platzte die Nachricht vom Rücktritt Alanes wie eine Bombe. Doch der Kulturrat beschloss, die Wettkämpfe fortzuführen, um Alanes Werke und Arbeit zu ehren. So hieß es am 14. Oktober 1455: Auf mit Köcher und Pfeilen zum Bogenschießen. Es begann ein lustiger, turbulenter Wettkampftag, doch nach einiger Zeit fiel es den Kampfrichtern auf, dass einige der Teilnehmer wohl auf größere Scheiben schossen als andere. Gerüchteweise wurde auch in den Dörfern gemunkelt, manche würden einfach die Scheiben näher hinrücken, doch im Endeffekt konnte niemandem eine Absicht nachgewiesen werden. So sammelte man alle zweifelhaften Scheiben noch einmal ein und es musste erneut gezielt werden. Die Schützen aus allen Teilen des Reiches schenkten sich nichts und in einem fulminanten Finish konnte sich Joergel aus Landshut knapp den ersten Platz vor XianFuXi (Esslingen, 4.581 Punkte) und dem Augsburger Bogenschützen TheHawk mit 4.560 Punkten.

Die Entscheidung über den vierten Wettkampf und somit auch den Gesamtsieg steht noch aus, wir berichten ausführlich von Wettbewerb der Geschichtenschreiber und der Siegerehrung in dern nächsten Ausgabe.

Aufgeschnappt im Wirtshaus - absolut anonym!

In einer der Schenken unserer schönen Stadt Landshut kam es in der letzten Woche zu folgendem Zwischenfall:

Selbstjustiz im Wirtshaus - Bürger ausgepeitscht

Eine Meldung ereilte uns diese Woche aus einem der Wirtshäuser. Dort hieß es, würden sich ehrbare Bürger auspeitschen lassen. Sowas gab es hier im schönen Landshut also. In den anderen Ausgaben berichteten wir ja schon über diverse Hilfsmittel, doch bis her wurde davon scheinbar keins gebraucht. Jetzt allerdings ging es rund in den Wh´s. Das ganze scheint sich zu einem Gesellschaftsspiel auszuweiten….


Seit auf der Hut ihr lieben Leut, ein Bier in der Schenke ok, doch Vorsicht vor allerlei sonstigen geheimnisvollen Dingen, die nicht aussehen wie ein Bierkrug!

Vorstellung des neuen Bürgerrates

Wie Ihr, werte Leser, sicher mitbekommen habt, wurde wieder ein neuer Bürgerrat gewählt. Einige Bekannte wie FlorianW und Space sind wieder mit dabei. Doch auch haben wir drei neue Gesichter in der kleinen Runde. Einmal die beiden Schwestern Lorenai & Josephine_Falkensee und den werten Herrn Kunibald, der sogar die erste Runde Fingerhakelwettbewerb für sich entscheiden konnte. Leider ist diesmal der werte Sirtoyo vorab ausgestiegen.

Somit setzt sich der Bürgerrat wie folgt zusammen:

Space
Lorenai
FlorianW
Kunibald
Josephine_Falkensee

Immer mit dabei unsere werte Bürgermeisterin Waikita.

Der Bürgerrat wird in allen wichtigen Entscheidungen, die das Dorf betreffen, gehört und sein weiser Rat sehr geschätzt. Seine Amtsdauer endet mit der Ernennung eines neuen Rates nach der nächsten Bürgermeisterwahl.

Bedenklich erscheint uns aber, dass sich immer weniger Bürger an der Abstimmung beteiligen. Ganze 24 Bürger haben abgestimmt, das erscheint lachhaft angesichts der Einwohnerzahlen. Leider scheint derzeit eine geheime Wahl nicht möglich, vielleicht ist der eine oder andere gehemmt, wenn er öffentlich wählen muss.

(Tsukitamashii)

Überregionales


Peinliches Rotlicht in Rottweil?


Aus der schönen Grafschaft Württemberg erreicht uns in der vergangenen Woche ein Bote, der von einem ominösen Wirtshaus in Rottweil berichtete. Dort soll eine Schankwirtin ihren Gästekreis vorzugsweise nur auf männliche Exemplare beschränkt haben; zu dem brannte – in Rottweil sehr unüblich – eine rote Hängelaterne vor der Türe. Bürger und vor allem Bürgerinnen wehrten sich gegen dieses „Haus der Freuden“ und starteten einen Unterschriftenaktion, mit dem Hinweis: Auch der Kaiser wolle solche Häuser nicht haben. Letztendlich machten die Bürger eindeutig klar, dass diese Art des Wirtshauses in Rottweil verboten ist, dass aber eine rote Lampe alleine noch nicht ausreicht, ein Haus als Bordell zu bezeichnen. Auch ist die Beschränkung auf einen bestimmten Personenkreis (nur Männer, z.B.) nichts verwerfliches, solange in den Wirtshäusern nichts Verwerfliches getan wird.
Dann wurde die Diskussion hastig geschlossen und die Akte schnell im hintersten Teil des Archives eingesperrt. Eigentlich schade, wie wir finden….

Übrigens bekamen wir einen Tipp darauf durch einen unserer Leser! Wenn auch ihr einen Tipp für uns habt – immer her damit, schickt uns eine Taube.



Qualifikation zur Bayerischen Fingerhakelmeisterschaft

In der vergangenen Woche fanden die Vorrundenkämpfe der 1. bayerischen Fingerhakelmeisterschaft statt. Im k.o.-System ermittelten die teilnehmenden Städte die Besten, die in die nächste Runde weitergekommen sind. An diesem Wochenende wurden nun die Bayerischen Meister ermittelt; einen ausführlichen Bericht und Interviews findet ihr im nächsten Kurier.

Vermählung angekündigt

CuteAndastra und Lestad von Mahburg haben für den 24. Oktober 1455 ihre Vermählung bekanntgegeben.


Gildengründung

Eja, auch bekannt als kleiner Eja, hat in dieser Woche zur Gründung der Gilde der Bergleute aufgerufen.

Sehr geehrtes Volk,
insbesondere all ihr hart arbeitenden Bergleute,

wohl jeder hier hat doch einmal so sein eigenständiges Leben begonnen:
als Knappe in den Stollen, jeder war im Bergbau tätig. Keinen geringen Teil der Wirtschaft machen Stein, Erz und Gold aus. Und wenn es sich mancher vielleicht kaum traut zuzugeben, auch mit Feld und Werkstatt bietet die Arbeit in den Bergwerken einen guten und sicheren Erwerb.

Ja, es gilt doch bei uns fast schon als minderwertig, wer für ein gutes Einkommen Gutes schafft. Gutes für die jeweiligen Provinzen und das Reich, Gutes für die Allgemeinheit. Trotzdem wird diese zugegebenermaßen schweißtreibende, Kraft zehrende und nicht gerade Gemüts aufhellende Arbeit nicht angemessen anerkannt.

Genau das soll sich ändern. Aktive verdiente Hauer und Steiger sollen in der Gilde der Bergleute an einen Tisch gebracht werden, Veranstaltungen und Aktionen den Bergbau bezüglich sollen geplant und durchgeführt werden, möglichst auch unter Einbeziehung und Mitsprache des Kulturrates und der Bergwerkskommissare. Begeisterte und auf diesem Gebiet gebildete sollen ihre Kenntnisse und Erfahrungen weitergeben.

Damit sichergestellt ist, dass es unter uns keine allzu inaktiven Mitglieder gibt, soll von vornherein ein Bewerbungsschreiben mit kurzer Vorstellung der eigenen Person, Zielsetzungen, Erwartungen, Kenntnisse in Bezug auf die Gilde der Bergleute, Vorraussetzung für eine Aufnahme sein.

In Hoffnung auf eine baldige Gründung der Gilde,
Glück auf,
Eja


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Wichtig:

Der Beitrag über den Rücktritt des BM in Deggendorf wurde bis zur Klärung zurückgezogen. Gruß, winella