Sonntag, Oktober 14

Kommentar: Schlechte Stimmung in Landshut?

Im Begegnungszentrum tauchte in dieser Woche die Einschätzung auf, in unserem schönen Landshut herrsche dicke Luft in der Bevölkerung. Doch ist dem tatsächlich so? Tatsache ist wohl, dass beim letzten Wahlkampf mit härteren Bandagen gekämpft wurde als die beiden letzten Male. Doch das ist durchaus üblich, schließlich will ja jeder gerne ins Rathaus einziehen. Und weiter? Grüppchenbildung ist auch keine Erfindung des Mittelalters, und bestimmt wird auch in gut 550 Jahren immer noch Gruppenbildung stattfinden, möchte ich meinen. Ein Problem wird es erst dann, wenn die einzelnen Gruppen sich gegenseitig negativ hochschaukeln. Oft reicht da nur ein kleiner Auslöser (manchmal vielleicht auch gar nicht so gemeint) und schon geht der Schlagabtausch los. Schwierig wird es da für diejenigen, die mit beiden Gruppen zu tun haben. Wo geht man abends hin und pichelt sein Feierabendbier? Manch einer mag schon aus Verzweiflung über diese Frage heimlich in die Kirche eingestiegen sein und sich am Messwein bedient haben (verzeiht, werter Kodiak *hips*)

Doch ist die Stimmung so viel schlimmer als in anderen Dörfern? Mitnichten, möchte ich sagen. Denn was wir erleben, das ist normal in einem Dorf. Manche Leute mag man, andere nicht. Und mal ehrlich: Nur einmal am Tag zur Arbeit, Ernten, Kühe melken, Obst pflücken und abends fröhlich, gutgelaunt, tolerant – Gott, wie langweilig! Ein bisschen Ärger, Stichelei und Unmut darf und soll sein – nur am Level müssen wir vielleicht noch ein wenig justieren. Als Ausgleich gibt’s dann jede Menge Spass und Spiel – davon bekommen wir ja seit einiger Zeit auch viel geboten. Vielleicht muss man manchmal einfach nur tief durchatmen und an einen gewissen Herrn von Berlichingen denken (denken!, übrigens auch ein Mann des Mittelalters, geboren 1480) Und uns verdammt noch mal dann zusammenreißen, wenn es nötig ist, wenn man sich zusammen raufen muss, um Landshut und seine Werte nach außen hin zu verteidigen. Also Leute, kneift die Backen zusammen und wagt euch auch mal in den gegnerischen Blümchenkeller – Kneipentouren liegen im Trend!

So, das war so ein bisschen das Wort zum Sonntag, wenn ich recht überlege. Hm, vielleicht hätte ich doch lieber auf den Kirchenwein verzichten sollen...

In diesem Sinne, prost

Winella

(Dieser Beitrag stellt ausschließlich die persönliche Meinung des Kommentators dar).