Samstag, November 3

Bürgermeisterwahlen - Interview mit SPACE


LK: Vielen Bürgern fällt es derzeit schwer, ihre Waren auf dem Markt zu verkaufen, aber auch bestimmte Handelsgüter wie z.B. Brot oder Holz sind knapp. Klar, es muss niemand hungern, denn es ist ja auch Mais da, aber die Handwerker sind in ihrem Schaffen eingeschränkt. Wenn Ihr Euch den Markt betrachtet: Wo seht ihr den dringendsten Handlungsbedarf? Wo liegen hier Eure Ideen?

Space (Sp): Der Markt ist natürlich etwas, was jedem Bürger interessiert. Jeder sollte sich aber noch einmal klar machen, dass es keine Abnahmegarantie für selbst erzeugte Waren gibt. So etwas wird man nirgends im Spiel finden und es kann nur einmal schon ein paar Tage dauern, bis man etwas verkauft bekommt. Klar merke ich auch selbst, dass es nicht immer einfach ist, seine Waren zu verkaufen und gerade neue Spieler haben es noch schwerer, weil Ihnen noch die Charisma Punkte fehlen. Oftmals hat man nur zwei Möglichkeiten um doch noch etwas zu verkaufen, nämlich entweder mit dem Preis runter zugehen, oder mit jemand direkte Abkommen zu schließen. Das ist der Grund, weshalb ich neue Richtpreise für alle Waren die im RK verkauft werden für Landshut einführen möchte. Und wie schon im Wahlprogramm vom Oktober angekündigt möchte ich es mir vorbehalten Waren, die um mehr als 0,25 Taler unter dem Richtpreis verkauft werden aufzukaufen und anschließend wieder zum Richtpreis auf dem Markt zustellen oder zu exportieren. Der Vorbehalt ergibt sich daraus, dass ich die Rathauskasse natürlich nicht zu sehr belasten möchte. Diese Einführung hat für mich zwei Vorteile. Jeder der seine Waren sofort verkaufen möchte, weiß zu welchem Preis er die Ware recht zügig verkauft bekommt und auf dem Markt bleiben die Preise stabiler. Das ist auch der Grund, warum ich den Ankauf von Weizen, Mais und andere Waren für die Grafschaft nicht mehr einmal in der Woche, sondern fortwährend durchführen möchte. In diesen Änderungen sehe ich den dringendsten Handlungsbedarf.

Viele Waren sind recht knapp auf dem Markt vorhanden, aber man bekommt eigentlich alles zu fast jeder Zeit auf unserem Markt und das auch noch zu recht günstigen Preisen, wenn man die mal mit anderen Dörfern im Reich vergleicht. Beim Holz sehe ich keine Probleme es mag zwar mal einen Tag keins auf dem Markt gegeben haben, aber die meisten Handwerker aber immer ein paar auf Lager. Und beim Brot muss ich auch sagen, mir persönlich ist es sogar recht, wenn viele Bürger Mais statt Brot einkaufen. Aber eigentlich verstehe ich nicht, warum wie teilweise so wenig Brot auf dem Markt haben, schließlich sind viele unserer Handwerker Müller und Bäcker. Ich schätze es liegt an den hohen Rohstoffkosten dieser Handwerkergruppen. Und natürlich daran, dass bestimmte Handwerker mit viel Charisma ständig Ihre Ware verkaufen können und andere bleiben dabei auf der Strecke. Hier könnten bessere Absprachen hilfreich sein. In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass Bürger die Hilfe benötigen, weil Sie sich zum Beispiel keine Nahrung mehr kaufen oder keine Arbeiter mehr leisten können mit meiner Hilfe rechnen dürfen. Es gibt für alles eine Lösung.

Zusätzlich bin ich mir recht sicher, dass sich die Nachfrage beim Brot in naher Zukunft etwas sinken wird. In naher Zukunft werden viele unserer Bürger versuchen sich Eigenschaftspunkte für die nächsten Levels anzueignen. Deshalb wird die Nachfrage nach Früchte, Milch und Fleisch steigen. Aber das sind normale Phasen, die der Markt durchläuft, auf die sich jeder einstellen muss.

LK: Ihr sagt, der Früchteankauf würde verstärkt werden: Gibt es denn in Richtung Grafschaft Absatzmöglichkeiten?

SP: Zurzeit kauft die Grafschaft für genau 2.000,00 Taler Weizen und Mais, sowie für 700,00 Taler alle Waren (also nochmals inklusive Weizen und Mais) pro Woche auf. Dies gilt für alle Dörfer Bayerns. Aber ich habe nicht vor, für unsere Früchte diese Möglichkeit zu nutzen und somit direkt an die Grafschaft zu verkaufen, außer der Grafschaftsrat bittet uns direkt darum. Mit diesem Geld sollte man möglichst Überschüsse, die man anders nicht zu leicht loswird verkaufen um unseren Markt zu entlasten.

Im Schloss gibt es einen Thread, indem die Bürgermeister der einzelnen Dörfer Bayerns miteinander Handel betreiben können. Diesen werde ich nutzen. Aber wichtig wird der persönliche Kontakt zu vielen Bürgermeistern und Händlern sein. Deshalb werde ich versuchen die Handelsgilde zu nutzen und auch Bürgermeister in Österreich, Augsburg und Württemberg ansprechen. Zusätzlich möchte ich gerne mit vertrauenswürdigen Bürgern, die durchs Reich reisen Handelsabkommen schließen. So stelle ich mir die Absatzwege vor. Aber damit es sich der Handel lohnt, möchte ich möglichst größere Mengen absetzen. Und dass ist der Grund, weshalb ich einen größeren Lagerbestand anlegen möchte. Dabei gilt es natürlich die Marktlage zu berücksichtigen. Natürlich würde der vermehrte Aufkauf auch unseren Vagabunden helfen. Vielleicht können wir ja sogar ein paar feste Verträge mit anderen Dörfern abschließen, in der Art, wie es die Grafschaften mit Eisenerz und Steinlieferungen seit einiger Zeit machen.

LK: Ihr sprecht noch einmal den Bürgerentscheid an. Wie sollen die Bürger sich das vorstellen; was wären solche Fragen, bei denen alle Bürger mitentscheiden dürften? Werden dadurch die Kompetenzen des Bürgerrates beschnitten?

SP: Den Bürgerentscheid führe ich ein, weil es meinem direkten Demokratieverständnis entspricht. Politik sollte für das Volk gemacht werden und nicht dem eigenen Vorteil dienen. Mit dem Bürgerentscheid möchte ich den Bürgern unseres Dorfes ein mächtiges Werkzeug an die Hand geben, damit sie auch während der Amtszeit jederzeit Einfluss auf die gesamte Politik nehmen können. Das gilt für alles, was der Bürgermeister oder der Bürgerrat umsetzen kann. Die logische Konsequenz daraus ist, dass durch die Einführung des Bürgerentscheides die Handlungsfähigkeit des Bürgermeisters und des Bürgerrates eingeschränkt werden kann, falls wir nicht im Sinne der Mehrheit unserer aktiven Bürger handeln. Und da wir das Bestreben haben sollten für unsere Bürger zu handeln, wird höchstwahrscheinlich eher selten dieses neue Werkzeug benutzt werden.
Zusätzlich werde ich eine Umfrage starten, ob die Bürger Landshuts lieber weiterhin einen Bürgerrat oder zukünftig eine Bürgerversammlung haben möchten. Diese könnte Beispielsweise einmal in der Woche tagen. Deshalb möchte ich hier noch eine Sache bekannt geben. Ich habe von unseren werten Herrn Kodiak vor ein paar Tagen ein externes Wirtshaus für Landshut aufmachen lassen. Dort können wir uns mit weit mehr als 8 Bürgern treffen, wenn mal größere Aussprachen oder Bürgerversammlungen gewünscht werden, die Wirtshäuser wieder nicht mehr gehen oder man sich einfach auch nur mit anderen RK Spielern treffen möchte. Dieses Wirtshaus ist hier: http://kodiakev.ko.funpic.de/ADBchat.htm zu finden. Unter Raum gibt man einfach die „Landshuter Taverne“ an. – Bei der ersten Anmeldung einfach mit dem Benutzernamen einloggen ohne ein Passwort zu verwenden. Dann im Wirtshaus den Befehl „/register (Dein Passwort)“ eingeben. Dann ist der Benutzername gesichert und man kann sich nur noch mit dem Passwort unter diesem Namen einloggen.

LK: Wie wollt ihr einen solchen Entscheid durchführen? Eine öffentliche Abstimmung? Eine Diskussion? Wer leitet diese bzw. wer stellt ein Ergebnis fest?

SP: In meinem Wahlprogramm von der Bürgermeisterwahl im Oktober habe ich es schon einmal erklärt. - Falls ein Bürgerentscheid vom Volk gewünscht wird, müssen mindestens 5 Bürger Landshuts einen solchen Antrag im Forum in der Halle von Landshut stellen und im Betreff muss der Begriff „Bürgerentscheid“ vorangestellt sein. Alle Abstimmungen müssen dort offen einsehbar eingetragen werden. Als angenommen gilt der Bürgerentscheid, wenn erstens die Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen für den Antrag ist und zweitens wenn es mindestens 30 Stimmen sind, die für den Antrag stimmen. – Eine solche Abstimmung dauert jeweils fünf Tage und endet am fünfen Tag um 22:00 Uhr. Alle angenommenen Bürgerentscheide werden umgesetzt und können entweder mit einem weiteren Bürgerentscheid außer Kraft gesetzt, oder frühestens nach weiteren 30 Tagen durch den Bürgermeister beziehungsweise Bürgerrat geändert werden. – Das Ergebnis werde ich als Bürgermeister feststellen. Die Leitung werde auch ich beziehungsweise die Antragsteller übernehmen.



LK: Angesichts der Wahlbeteiligung für den Bürgerrat und auch der Tatsache, dass das Forum derzeit wenig genutzt wird: Wieso seid Ihr so sicher, dass die Bürger sich an solchen Entscheidungen beteiligen werden?

SP: Ich bin mir nicht sicher, dass sich die Bürger an solchen Entscheidungen beteiligen werden. Aber wenn eine große Unzufriedenheit mit meinen und / oder den Handlungen des Bürgerrates herrscht, haben sie eine neue Möglichkeit sofort zu reagieren und müssen nicht wegziehen, wie es bisher schon ein paar Mal vorgekommen ist. Außerdem bin finde ich nicht, dass sich besonders wenig Bürger bei der letzten Bürgerratswahl beteiligt haben. Es waren bisher nie viel mehr Stimmen gewesen. Aber natürlich wünsche ich mir auch eine größere Anzahl von aktiven Forumsbesuchern.

LK: Danke für Eure Offenheit, Space


SP: Vielen Dank.