Sonntag, November 25

Das Glück des kleinen Mannes

Wie einfach hat es doch der kleine Mann im RK. Nach seinem Tagwerk kann er sich abends fröhlich in eine Schenke seiner Wahl begeben und dort – je nach Belieben – über Belanglosigkeiten oder die große Stammtischpolitik diskutieren. Hat er Probleme mit einem Mitbürger, kann er ihm das ganz unverblümt sagen: (Zitat ****; DU HAST NEN KNALL, UND MUTIERST ZUR WITZFIGUR VON LANDSHUT); (anderes Zitat: Sach mal : *****; gehts noch?; noch mal anderes Zitat: „Das ist nur bekloppt heute hier“)

Mitunter kriegt auch der eine oder andere härte Maßnahmen zu spüren: von Peitschen ist zu hören oder auch eine Bratpfanne soll zum Einsatz gekommen sein (wobei der Geschädigte im letzteren Fall weiß, dass es ein Versehen war *hust*).

Wie schwer haben es in Gegensatz zu dieser Leichtigkeit unseres Seins doch die hochrangigen Persönlichkeiten in diesem unserem Rollenleben. Das einfache „sach mal, geht´s noch“ hört sich im Sprachgebrauch der Höhergestellten so an: „Kann es sein, dass Ihr unter Verfolgungswahn leidet?“

Angesichts dieser Erschwernis durch das offenbar sorgfältig zu wählende Formulieren eigener Gedanken ist es gar nie nicht verwunderlich, dass sich die Arbeit der mit Höhergestellten besetzten Institutionen zeitlich doch etwas hinzieht.

Der einfache Bürger wird auch am nächsten Tage wieder zu seinem Tagwerke ziehen und sich drauf freuen, abends im Wirtshaus mit den altbekannten Worten begrüßt zu werden: „Na, Du Wicht, auch wieder da?“.